Das Magazin Öko-Test hat unsere Bauernkäserei Leupolz Demeter Sauerrahmbutter aufgrund von mangelhafter Transparenz und Tierhaltung abgewertet. Hierzu wollen wir gerne Stellung beziehen.
Der Redaktion wurden alle Richtlinien des Demeterverbandes und der Käserei zur Verfügung gestellt. Wie die Redaktion zum Beispiel das Thema Weidegang mit nein bewertet, ist für uns nicht nachvollziehbar. Da aufgrund der Demeterrichtlinien der Weidegang vorgegeben wird und nur in Ausnahmefällen ein Auslauf ausreichend ist, dies wird zudem bei der Betriebskontrolle kontrolliert.
Zum Thema Mosh und Moha verwiesen wir auf die Stellungnahme des Milchindustrieverbandes.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Weite
Geschäftsführung
Der Titel-Test der aktuellen Ausgabe von Öko-Test ist gewolltes Butter-Bashing / Butter-Bashing mit Ansage. Schon die Wortwahl im Test („Klimasau“) zeigt, dass es der Redaktion nicht um eine sachliche Einschätzung ging.
Anstatt einer differenzierten Auseinandersetzung mit dem Produkt Butter werden die Leser mit einer Aneinanderreihung pauschaler Aussagen und subjektiver Noten-Skala allein gelassen. Diese Vereinfachungen werden der Komplexität der angesprochenen Themenbereiche nicht gerecht.
Unsere Kommentierung der primären Kritikpunkte im Einzelnen:
Mineralöl(kohlen)wasserstoffe deutlich unter Orientierungswerten
Der Hauptaufmacher im Test ist die Messung der Rückstände von Mineralöl und Mineralölkohlenwasserstoff. Die Redaktion bringt das mit möglichen Gesundheitsrisiken in Verbindung. Hierzu stellen wir fest, dass die Produkte unserer Molkerei-Mitglieder höchsten Qualitäts- und Sicherheitsstandards entsprechen. Die Verbraucher können sich darauf verlassen, dass der Verzehr von Molkereiprodukten selbstverständlich unbedenklich ist. Die Abwertung für MOSH-Gehalte ab 2 mg/kg seitens Öko-Test hat keine wissenschaftliche Basis.
Wichtig zur Einschätzung der Messergebnisse ist, dass es keine Grenzwerte für MOSH und MOAH in Lebensmitteln gibt. Das gilt national, aber auch EU-weit. Die Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde (EFSA) soll bis Ende 2022 ein neues wissenschaftliches Gutachten zur Bewertung von Mineralölkohlenwasserstoffen veröffentlichen. Im zuständigen Ausschuss der EU-Kommission einigten sich die Mitgliedsstaaten darauf, dass MOAH in Lebensmitteln nicht bestimmbar sein sollen. Die analytische Grenze wurde hier mit 2 mg/kg für Fette und Öle festgelegt.
Der Entwurf der sogenannten Mineralölverordnung des BMEL umfasst den Übergang von MOAH aus der Verpackung auf Lebensmittel. Er enthält aber keine Vorschläge für Höchstgehalte von MOSH oder MOAH in Lebensmitten. Die Lebensmittelüberwachung hat gemeinsam mit der Wirtschaft sogenannte Orientierungswerte abgeleitet. Bei Überschreitung sollte eine Quellenuntersuchung durchgeführt werden. Für Milch und Milchprodukte liegt der Orientierungswert für MOSH und Analoge bei 22 mg/kg Milchfett (C10-C50).[1] Die im Test gemessenen Werte liegen allesamt unter diesen Orientierungswerten.
Abschließend möchten wir darauf hinweisen, dass auch die Messungen selbst kritisch diskutiert werden müssen. Aus der Praxis wird berichtet, dass Untersuchungen verschiedener Labore stark schwanken können. Die Mineralölanalytik benötigt einschlägige Erfahrungen, u. a. bei der Probennahme und -aufarbeitung sowie Auswertung der Chromatogramme, auch hinsichtlich Störkomponenten. Eine validierte Methode für Milch und Milchprodukte gibt es nicht.
Klima
Die Redaktion hält Butter generell für klimaschädlich. Dabei unterschlägt sie, dass sich die Branche sich seit Jahren für nachhaltige Prozesse einsetzt. Natürlich kennen auch die Journalisten die positiven Zusammenhänge von Kreislauf Klima – Pflanze – Tier bereits bei der Gewinnung der Milch. Kühe sind Wiederkäuer und setzen bei diesem natürlichen Prozess Methan frei. Dieses Gas wird in der Atmosphäre in CO2 umgewandelt und anschließend von Pflanzen für die Photosynthese aufgenommen. Kühe nehmen diese Pflanzen als Futter auf und wandeln diese in Milch um. Durch diesen Kreislauf ist die CO2-Bilanz gemessen am verzehrbaren Protein relativ gering. [Link zur Initiative Milch: https://www.initiative-milch.de/articles/klimaschonend-ern%C3%A4hren/]
Preise
Die Redaktion Öko-Test schreibt eingangs „Die Butterpreise steigen und steigen. Dabei sind die meisten Produkte im Test ihr Geld gar nicht wert, finden wir.“ Wir kritisieren die Abwertung eines Produktes, das aus hochwertigen Rohstoffen und im aufwändigen Herstellungsverfahren gewonnen wird. Die Preisentwicklung von Butter deckt sich mit der der Preissteigerungen in der gesamten Lebensmittelbranche und spiegelt auch den Wunsch der Politik und Verbraucher nach einer fairen Entlohnung der Bauern wider. Derzeit gibt es auf dem Milchmarkt ein Ungleichgewicht von Angebot und Nachfrage -die Kosten für den Rohstoff Milch steigen dadurch zusätzlich. All dies zeichnet sich am Ende in der Bepreisung der Butter ab. Die finalen Preise bestimmt der Handel.
[1] https://www.lebensmittelverband.de/de/aktuell/20221012-aktualisierung-moh-orientierungswerte
Dieses tolle Bild hat uns letzte Woche erreicht.
Somit wünschen auch wir, die Käserei Leupolz allen ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Start in das neue Jahr 2022!
Unser Werksverkauf bleibt weiterhin zu den angegebenen Öffnungszeiten geöffnet!
Änderung: Ab dem 01. November 2020 bleibt unser Werksverkauf montags geschlossen!